COMPUTER (KOMPONENTEN)
(Kategorie: Computer)
Was ein Computer ist, weiß man ja - der Kasten neben dem Schreibtisch, der einem einen Desktop anzeigt und das Programm zum Briefeschreiben ausführt. Spätestens aber, wenn einem das Kind eröffnet, dass man jetzt ein neues Teil benötigt, kommen Fragen auf: Was ist in dem Kasten eigentlich drin? Hier werden einfach die verschiedenen Komponenten ein wenig beleuchtet.
Eines noch zuvor: Computer gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen! Hier konzentrieren wir uns auf PCs (Personal computer), die Geräte also neben Ihrem Schreibtisch. (Dass sich Computer auch in Mobiltelefonen, Uhren, Autos, Waschmaschinen, Fernsehern, Radios, ... befinden, ignorieren wir hier geflissentlich.) Also, was ist drin in so einer Kiste?
- Ein Prozessor: Eigentlich der Hauptteil des Gerätes. Der Prozessor (oder CPU - central processing unit: zentrale Verarbeitungseinheit) rechnet! Ohne Unterlass wird er mit Zahlen gefüttert, addiert, verschiebt, liest und schreibt sie. Normalerweise handelt es sich um einen meist quadratischen Körper, vielleicht 4x4x0.5 cm, mit vielen Kontakten auf einer Seite. Er steckt auf dem Mainboard (kommt gleich), und auf der anderen Seite ist er von einem Kühler bedeckt. Schraubt man den Rechner also auf, sieht man den Prozessor normalerweise gar nicht... Wollte man den Rechner mit einem Menschen vergleichen, dann wäre der Prozessor am ehesten das Gehirn.
Wesentliches technisches Merkmal ist die Taktfrequenz von z.B. 3 GHz: 3 Milliarden mal pro Sekunde wird eine Rechenoperation ausgeführt.
- Ein Mainboard: Manchmal auch Motherboard oder Hauptplatine genannt. Es handelt sich um eine vielleicht 20x30 cm große Platine mit vielen Anschlüssen für alle möglichen Komponenten. Auch der Prozessor ist auf dem Mainboard angebracht. In unserem Bild entspricht das Mainboard vielleicht am ehesten dem Nervensystem - nicht den Nervenenden, die fühlen, tasten und schmecken, sondern den Nervenbahnen, die die Signale zum Gehirn (und zurück) transportieren.
- Eine Festplatte: Das Langzeitgedächtnis des Rechners, auch HDD (hard disk drive, also Fest-Platten-Laufwerk) genannt (Warum? Siehe Diskette.) Hier werden Ihre Daten gespeichert (und auch nicht gelöscht, wenn der Rechner ausgemacht wird). Meist sind das silbergraue Kästen, vielleicht 10x7x3 cm groß, die in einem Einschub Ihres Gehäuses stecken und per Kabel mit dem Mainboard verbunden sind. (Diese Kabel waren früher recht breit, und der Anschluss nannte sich IDE; heute benutzt man eher dünne ATA-Kabel. Nur, dass man's mal gehört hat...)
Wesentliches technisches Merkmal ist der Speicherplatz von z.B. 1 TB: Auf diese Festplatte würden 1 TeraByte, also eine Billion mal eine Zahl zwischen 0 und 255 passen. (Aber Vorsicht: Siehe Megabyte!)
- Arbeitsspeicher: Das Kurzzeitgedächtnis des Rechners, das beim Ausschalten gelöscht wird - aber wesentlich schneller lesen und schreiben kann als die Festplatte. Der Arbeitsspeicher befindet sich in Riegeln (10*3*0.2 cm vielleicht), die direkt auf dem Mainboard stecken. Eine andere Bezeichnung dafür ist RAM (random access memory, also Speicher, bei dem man auf beliebige Stellen desselben zugreifen kann; man muss nicht immer von vorn anfangen zu lesen wie z.B. bei einer Kassette.)
Wichtigstes technisches Merkmal ist auch hier der Speicherplatz, z.B. 8 GB, also 8 Milliarden Bytes.
- Eine Grafikkarte: Dies ist quasi ein Rechner im Rechner. Es handelt sich um eine Karte, die auf das Mainboard gesteckt wird, und deren Aufgabe die Produktion von Videosignalen für Ihren Monitor, Beamer oder Fernseher ist. Auf dieser Karte befinden sich wiederum ein Prozessor, der auf Grafik-Aufgaben spezialisiert ist (GPU - graphics processing unit, also Grafikverarbeitungseinheit) und Arbeitsspeicher sowie meist ein Kühler, da diese Karte besonders bei Computerspielen sehr stark gefordert werden kann. Auf weniger anspruchsvollen Rechnern kann die Grafikkarte aber auch mit auf dem Mainboard verbaut sein und dann z.B. den Arbeitsspeicher des Rechners mitnutzen. Wenn es sich aber um eine einzelne Karte handelt, dann steckte sie früher in einem VGA-Steckplatz auf dem Mainboard, heute normalerweise in einem PCI-Express-Steckplatz. Den Monitor schließt man daran per DVI, VGA (früher), HDMI oder DisplayPort an.
Wichtigstes technisches Merkmal ist der Grafikchip auf der Karte (z.B. ein Radeon HD 4850) und die Menge an Arbeitsspeicher (z.B. 2 GB).
- Eine Soundkarte: Diese ist, wie der Name schon sagt, zum Produzieren von Tönen (oder auch zum Aufnehmen derselben) zuständig. Meist ist sie heutzutage mit auf dem Mainboard integriert, es gibt aber auch Steckkarten (meist für einen PCI-Steckplatz) oder auch externe Soundkarten zum Anschluss per USB. Es handelt sich also quasi gleichzeitig um Ohr und Mund des Rechners.
- Ein CD-Laufwerk: In neueren Laptops sind sie inzwischen oft schon nicht mehr drin, aber in PCs meist doch. Geräte also, die CDs oder auch DVDs oder Blu-Rays lesen und eventuell auch beschreiben können ("Brenner").
Wichtigstes technisches Merkmal ist wahrscheinlich die Geschwindigkeit, mit der die Datenträger ausgelesen werden können: Ein 48fach-Laufwerk kann eine CD in der 48fachen Zeit lesen, die man braucht, um die CD bei normaler Geschwindigkeit abzuspielen (bei einer normalen Musik-CD wären das also vielleicht 80 Sekunden).
- Ein Diskettenlaufwerk: Wird kaum noch verbaut. Die Älteren erinnern sich noch an Disketten...
- Viele Anschlüsse: Als da wären
- USB-Anschlüsse zum Anschließen fast jeder Art von Gerät (Drucker. Maus. Tastatur. Webcam. Externe Festplatten. Kartenlesegeräte. Es gibt sogar USB-Kaffeetassenwärmer und -ventilatoren...)
- Netzwerkanschluss: Eine sog. RJ45-Buchse für das heimische Netzwerk und den Internetanschluss hat so ziemlich jeder PC. Ganz früher brauchte man dafür noch eine weitere Erweiterungskarte (eine Netzwerkkarte), heute ist das eigentlich immer im Mainboard integriert.
- Früher gab es auch noch parallele (für Drucker) und serielle (für Modems) Anschlüsse, aber die Zeiten sind vorbei...
Aus der Vielzahl von Anschlüssen, die es früher mal gab, sind eigentlich fast nur noch Netzwerk und vor allem USB übriggeblieben. Das macht vieles einfacher...
- Ein Netzteil: Das braucht ein Rechner natürlich vor allem: Strom! Ein PC-Netzteil in ein Kasten von vielleicht 15x10x10 cm, der ins Gehäuse geschraubt wird und aus dem eine Unmenge Kabel hervorquellen, die mit vielen der einzelnen Komponenten verbunden werden wollen: Mit Mainboard, Grafikkarte, Festplatten, Laufwerken, Kühlern usw.
Wichtigstes technisches Merkmal ist die Stromleistung, die es zu liefern in der Lage ist, z.B. 600 Watt. (Das muss man sich vor Augen halten: Unter Vollast kann ein PC soviel Strom verbrauchen wie 10 60-Watt-Glühbirnen!)
- Jede Menge Zusatzgeräte: Drucker. TV-Karten zum Fernsehen am Rechner. Webcams. Scanner. Joysticks, Gamepads und allerlei mehr Spielezubehör. Externe Festplatten. 3D-Drucker. Und so weiter und so fort...
Dies soll nur ein kleiner Überblick sein, was in Ihrem Kasten da neben dem Schreibtisch so drinsteckt. Ein Tipp: Es lohnt sich, ihn mal aufzumachen und hineinzuschauen! Solange man keine Gewalt anwendet, kann man eigentlich nichts kaputtmachen - mal schauen, ob Sie bei sich die hier beschriebenen Teile wiedererkennen! Und selbst wenn Sie mal ein Teil herausnehmen: Das funktioniert wie LEGO - es geht nur zusammen, was auch zusammenpasst... Keine Scheu vor PC-Innereien!